Native American Studies

10/2016

Die Initiative von Studierenden an der Universität Osnabrück

 

Native American Studies

 

- Auch Nicht-Studierende sind willkommen -

Native American Studies (Oft auch Studien über Indianer, indigene Amerikaner, Ureinwohner genannt) ist ein interdisziplinäres akademisches Feld, das die Geschichte, Kultur (Lebensweise/ Religion), Politik, Probleme und gegenwärtige Erfahrungen einheimischer Völker in Nord- und Südamerika untersucht. Die Native American Studies werden nach Elizabeth Cook–Lynn durch zwei wichtige Aspekte geprägt: Indigenität (Wie in der Kulturphilosophie und Geografie definiert) und Souveränität (Rechtlich und historisch definiert). Die Einrichtung dieser Disziplin ist der Entkolonialisierung und der politischen Autonomie der Indigenen Völker gewidmet1.

An der Universität Osnabrück wurde in den 80er Jahren Native American Studies von Professor Dr. Hartmut Lutz in die Amerikanistik eingebettet2. Die Forderung nach interkulturellen Kompetenzen und die Notwendigkeit diese zu erforschen hat den Blick erneut auf die Native American Studies gerichtet. Jedoch geht es hier um mehr als „nur“ um interkulturelles Lernen. Es geht um die Fragen nach dem Erhalt dieser Welt, nachdem was wir den kommenden Generationen über- und hinterlassen. Für diese Fragestellung qualifiziert sich Native American Studies.

Es ist letztendlich notwendig, den Blick eben dieser untersuchten Kultur einnehmen zu können. Hier kann das „Eisberg-Modell“ der Kultur3 zum Einstieg hilfreich sein. Der Teil einer Kultur, welcher sichtbar ist und somit über der Wasseroberfläche erscheint, teilt sich uns in Verhaltensweisen, Architektur, Literatur, Kleidung, Kunst, Sprache, non-verbalem Verhalten, Geschichte und Essen mit. Unterhalb der Wasseroberfläche begegnen uns dann die Felder von Problemlösungsstrategien, Erziehungsidealen, Verhaltensregeln, Zeitempfinden, Raumaufteilung, Auffassung von Gerechtigkeit und Liebe, Lebensstil und Humorempfinden.

„Interkulturelles Lernen für Anfänger4“ vermittelt uns ein Wissen darüber, warum man weiterlernt, ein ganzes Leben lang, und somit das Lernen als ein Prozess begreift welcher sich immer wieder neuen Herausforderungen stellt. Wir richten den Blick auf Toleranz und Vorurteile, den Bezug zur Lebenswelt, um Empathie zu entwickeln, einen Perspektivenwechsel einzunehmen und unzulässige Verallgemeinerungen zu verwerfen. „Der Blick auf die eigene und fremde Kultur5“ ist ein fortwährender Prozess der Selbsterkennung. einer Selbstfindung welcher durch wechselseitigem Fremd- und Selbstverstehen der Persönlichkeitsentwicklung dient.

V.i.S.d.P.: P. Möcklinghoff, AStA, Alte Münze, OS.

 

Kontakt:

marco.briese@gmx.de

1 vgl. wikipedia.org: Native American Studies

2 siehe auch, Hartmut Lutz – „Indianer“ und „Native Americans“

3 Caspari, Daniela: „Landeskunde“ und „interkulturelles Lernen“ in: PRAXIS Fremdsprachenunterricht/ 5-2007, S. 70-71

4 Burwitz-Melzer, Crossing borders on tiptoe. Interkulturelles Lernen für Anfänger, in: der fremdsprachliche Unterricht 1/2000, s. 11-17

5 Merkl, M., „Der Blick auf die Eigene und Fremdekultur“: Selbstverstehen und Fremdverstehen im Englischunterricht, NM, 1/2006, s. 21-29